150 Teilnehmende, 17 Nationen, 23 Beiträge, 21 Aussteller und 3 Sponsoren – so lässt sich die diesjährige Chemiekonferenz in Kurzform zusammenfassen, doch das vielseitige Programm und der intensive Austausch boten viel mehr, als die Zahlen vermuten lassen. Bereits zum 61. Mal traf sich die vgbe-Chemie Community, um aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam den Blick in die Zukunft zu richten.
Themenschwerpunkte und Höhepunkte
Diskutiert wurden unter anderem folgende Themen:
- Wasseraufbereitung und Deionaterzeugung
- Vermeidbare Schäden durch sinnvolle und moderne Probenentnahme
- Dosierungskonzepte und Qualitätsanforderungen für Elektrodenboiler
- Konditionierung und Überwachung des Kühlkreislaufs
- Einsatz alternativer Energieträger wie Wasserstoff
Ein besonders praxisnaher Beitrag wurde von Monika Nielsen zum Thema „Probleme mit Ionenaustauscherharzen nach Änderung der Rohwasserqualität“ gehalten. Es wurde über eine Anlage berichtet, in der durch die Wiederverwendung von Kondensaten zunächst der Betriebszyklus der Wasseraufbereitung signifikant von 500 auf 10.000 m³ verlängert werden konnte. Im Verlauf des Anlagenbetriebs traten erhebliche Probleme auf. Die organisatorischen Maßnahmen und Lösungsansätze wurden im Detail vorgestellt.
Durch den vermehrten Einsatz von Elektrodenkesseln anstelle von gasbefeuerten Großwasserraumkesseln leisten Industrieunternehmen heute einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen. Christiane Holl ging in ihrem Beitrag „E- Kessel: die unterschiedlichen Anforderungen an die Speisewasserqualität je nach E- Kesseltyp – Kann das Rohkondensat aus einem Industriebetrieb diese Anforderungen ohne Aufbereitung erfüllen?“ der Frage nach, ob bei der Planung dieser im Trend liegenden Prozessdampferzeuger eine zusätzliche Aufbereitung benötigt wird oder nicht. Verschiedene Hersteller stellen für ihre Anlagen sehr unterschiedliche Anforderungen, die in dem Beitrag vorgestellt und diskutiert wurden.
Unter dem Stichwort „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ hob Jochen Henkel hervor, wie sich Strategien von der Entsorgung hin zur stofflichen Rückgewinnung verschieben. Sein Vortrag zu „Zero Liquid Discharge (ZLD) in Kraftwerken – 50 Jahre von der Abfallentsorgung hin zur Wiederverwendung von Wertstoffen“ spiegelte die Entwicklung der letzten Jahrzehnte und die wachsende Bedeutung des Themas wider.
Auch die Herausforderungen der Energiewende – etwa Carbon Capture, Utilisation and Storage (CCUS), der Einsatz von E-Boilern und Wasserstoff – wurden intensiv diskutiert. Die Kraftwerkschemie positioniert sich dabei als kompetenter Partner, der sich mit hoher Motivation der Transformation annimmt und diese vorantreibt.
Netzwerk und Ausstellung
Die begleitende Fachausstellung mit 21 Unternehmen bot eine hervorragende Plattform für den fachlichen Austausch und das Knüpfen neuer Kontakte. Traditionell fand auch in diesem Jahr, das von Swan System Engineering gesponserte Get-together am Vorabend der Konferenz in der Fachausstellung statt. Die Abendveranstaltung, gesponsert von Kurita Europe GmbH und ECOLAB-Purolite Resins, war erneut ein Höhepunkt, der das Netzwerk in fachlicher als auch persönlicher Hinsicht weiter gestärkt hat.
Fazit
Ein ausgewogenes Programm, hochkarätige Vorträge und bereichernde Diskussionen machten auch diese 61. vgbe-Chemiekonferenz einmal mehr zu einem Erfolg. Das vgbe-Team dankt allen Vortragenden, Teilnehmenden, Ausstellern und Sponsoren für ihr Engagement und bittet den Termin für die nächste vgbe-Chemiekonferenz bereits vorzumerken: 20. – 22. Oktober 2026 im Hyperion Hotel in Hamburg.


