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Flexibility Field Report: Ergebnisse der Flexibilisierungsstudien in indischen Kraftwerken auf einen Blick

Flexibilisierung ist zum neuen Paradigma in der thermischen Stromerzeugung in Indien geworden. Daher ist es eines der Schwerpunktthemen des Deutsch-Indischen Energieforums (DIEF).

Flexibilisierung ist zum neuen Paradigma in der thermischen Stromerzeugung in Indien geworden. Daher ist es eines der Schwerpunktthemen des Deutsch-Indischen Energieforums (DIEF). Seit 2017 untersuchen vgbe und seine Partner das Flexibilitätspotenzial von Kohlekraftwerken – anhand von Fallstudien in den vier verschiedenen Kraftwerken: Dadri, Simhadri, Maithon und Andal. Insbesondere die im unterkritischen Dampfbereich betriebenen 500-MW-Blöcke standen im Fokus der Untersuchungen. Grundlage der Bewertung waren Flexibility-Testläufe. Die Referenzanlagen werden von der National Thermal Power Corporation Limited NTPC (Dadri und Simhadri), Tata Power (Maithon) und der Damodar Valley Corporation DVC (Andal) betrieben – einem öffentlichen, einem privaten und einem staatlichen Betreiberunternehmen.

Die Ergebnisse der Studien wurden im Rahmen von zwei Veranstaltungen Ende November 2022 indischen Stakeholdern präsentiert ( zur News ). Darüber hinaus werden diese Ergebnisse nun auch im „Flexibility Field Report“ veröffentlicht. Der Bericht dient als Praxisleitfaden zur Umsetzung der Flexibilisierung und als Blaupause für andere indische Kraftwerke gleicher Bauart.

Ein indisch-deutsches Expertenteam führte die Untersuchungen gemeinsam durch – deren Ergebnisse werden nun mit dem „Flexibility Field Report“ veröffentlicht.

Die Studien wurden von Flexibility Task Force des DIEF initiiert und begleitet. Auf indischer Seite sind NTPC, die Central Electricity Authority (CEA), der Netzbetreiber POSOCO (Power System Operation Corporation Limited) und BHEL (Bharat Heavy Electricals Limited) an der Task Force beteiligt. Auf deutscher Seite unterstützen sowohl die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) als auch die vgbe die Task Force im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die Task Force wird vom Director Operations bei NTPC geleitet – das Excellence Enhancement Center (EEC) führt das Sekretariat und koordiniert die Arbeit. Die Studien wurden gemeinsam von den Betreibern der Referenzkraftwerke sowie von GIZ, EEC, Siemens Energy, Steag Energy Services sowie vgbe durchgeführt.

Bedarf an flexiblen thermischen Kraftwerken

Um die Stromversorgung des Landes sicherzustellen, strebt Indien eine Verdopplung seiner Stromerzeugungskapazität bis 2030 an. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich die indische Regierung ehrgeizige Ziele gesetzt – mindestens 300.000 MW Photovoltaik und 140.000 MW Wind Leistung sollen bis 2030 installiert werden. Der indische Premierminister Modi hat zudem angekündigt, dass Indien bis 2030 eine nicht-fossile Stromerzeugungskapazität von 500.000 MW erreichen will. Bis dahin sollen 50 % des indischen Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien stammen. Derzeit beträgt die erneuerbare Kapazität ohne Wasserkraft mehr als 115.000 MW. Diese Entwicklungen werden das indische Energiesystem stark verändern, da derzeit rund 58 % der installierten Leistung, insgesamt ca. 408.000 MW, aus thermischen Kraftwerken stammen.

Flexibility Field Report: Ergebnisse der Flexibilisierungsstudien in indischen Kraftwerken auf einen Blick

Dieses Handbuch fasst die wichtigsten Ergebnisse und Lehren aus den Studien zusammen. Es bietet einen Einblick in die Flexibilisierung von Kraftwerken, der als Vorlage für andere indische Kraftwerke dienen kann.