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Flexibler Betrieb thermischer Kraftwerke – Studienreise einer türkischen Delegation

Im September besuchte eine türkische Delegation mehrere deutsche Institutionen und Kraftwerke, um sich mit dem deutschen Stromsystem vertraut zu machen.
Am 12. September 2022 besuchte die türkische Delegation den Energiecampus im Essener Deilbachtal und das GuD-Kraftwerk in Herne

Zwischen dem 12. und 15. September 2022 besuchte eine türkische Delegation mehrere deutsche Institutionen und Kraftwerke, um sich mit dem deutschen Stromsystem vertraut zu machen. Die Tour wurde gemeinsam von der vgbe und der Deutsch-Türkische Industrie- Handelskammer in Istanbul (AHK) im Rahmen der Türkisch-Deutschen Energiepartnerschaft organisiert. Die Delegation – angeführt von Dr. Izzet Alagöz, General Manager der Electricity Generation Corporation EÜAS – interessierte sich besonders für den flexiblen Betrieb thermischer Kraftwerke. Die EÜAS als größter staatlicher Stromversorger in der Türkei und betreibt Kohle- und Gaskraftwerke sowie Windenergie- und Wasserkraftanlagen.

Das 4-tägige Programm startete mit einem Workshop, der von vgbe und KWS mit Unterstützung von RWE Technology durchgeführt wurde. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass qualifiziertes Personal eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und damit auch beim flexiblen Betrieb thermischer Kraftwerke spielt. Daher wurde angeregt, dass die Energiepartnerschaft dieses Thema bei zukünftigen Aktivitäten stärker in den Fokus rückt.

Weitere Stopps der Studienreise waren:

Die Teilnehmenden informierten sich über aktuelle Herausforderungen in der Energieversorgung in Europa infolge der stark gestiegenen Gaspreise. Sie erhielten einen Einblick in die Funktionsweise des deutschen Strommarktes, in Strategien zur Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft – besonders in Zusammenarbeit mit Ländern weltweit – sowie in bewährte Stromtechnologien, die einen flexiblen Anlagenbetrieb ermöglichen.
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Die türkische Delegation besucht das GuD-Kraftwerk in Herne (Quelle: Steag Energy Services)

Über die türkisch-deutsche Energiepartnerschaft

Seit 2012 bringt die Türkisch-Deutsche Energiepartnerschaft Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um Wissen und Erfahrungen zu allen Fragen rund um eine nachhaltige Energieversorgung auszutauschen. Die Zusammenarbeit ist in fünf Arbeitsgruppen (AG) organisiert, in denen die verschiedenen thematischen Schwerpunkte bearbeitet werden:

Die vgbe wurde beauftragt, die Aktivitäten der WG 5 auf deutscher Seite zu koordinieren, während EÜAS die zuständige Institution auf türkischer Seite ist. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist die Deutsche Energie-Agentur dena dafür verantwortlich,die deutschen Aktivitäten der Energiepartnerschaft in Zusammenarbeit mit der AHK zu koordinieren.

Eine Machbarkeits-Vorstudie, die im türkischen Kraftwerk „18 Mart Çan Termik Santrali“ durchgeführt wird, ist ein weiterer Meilenstein im Arbeitsprogramm der WG 5. Ziel dieser Studie ist es, einen Umsetzungsplan zur Flexibilisierung der Anlage zu entwickeln. Zentrale Grundlage dafür sind Flexibilitätstests im Kraftwerk, die für Ende 2022 geplant sind.